Das chaotische Kleinkunstensemble
Ob frohlockend tanzenden Fußes, völlig verwirrt und erschüttert, mit Lachkrämpfen ringend oder schlicht und einfach fremdbeschämt, der Chaos Lese Club lässt keinen seiner Zuschauer kalt. Das sechsköpfige Wirrwarr aus Aachener Slam Poetinnen und Slam Poeten sorgt seit seiner Gründung im Jahr 2016 immer wieder aufs Neue für einmalige und handgemachte Shows.
Fern ab von gewöhnlichen Lesebühnen zaubern die szenenbekannten Chaoten eine unberechenbare Mischung aus Bühnenliteratur, Liedgut, Improvisation, Publikumsspielen, Wahnsinn und ganz viel Liebe auf die Bühne. Mit einer eigenen Ultra-Fan-Gruppe im Rücken macht es dann auch nichts aus, wenn mal das inszenierte Handpuppentheater den Bach runtergeht. Spätestens beim altbewährten Klassiker „Stadt-Land-Trennungsgrund“ findet sich das Publikum an einem der zahlreichen Höhepunkte der irren Achterbahnfahrt wieder.
Die einzelnen Akteure des chaotischen Ensembles sind keine geringeren als Lukas Knoben, Oscar Malinowski, Florian Schreiber, Eric Jansen, Luca Swieter und Julius Schneege.
»Chaos Lese Club – Das Buch«
Die bühnenfreie Zeit in 2021 nutzten die sechs Protagonisten, um »Chaos Lese Club – Das Buch« im Lektora Verlag zu veröffentlichen. Das Werk bündelt die besten Eigenschaften der berühmt berüchtigten Lesebühne: Studentinnenhumor, Wortgewandtheit, halbgare Lebensweisheiten und natürlich Chaos.
Die Leser*innen werden durch verschiedenste Themengebiete geführt, die Aachener schreiben über das frischgebackene Lehrer*innenleben, die oft endlos scheinende Warterei für bürokratische Vorgänge an einer beliebigen Uni oder die Gleichberechtigung der Frau. Und wie genau therapiert man sich selbst eigentlich am besten nach der elterlichen Scheidung?
Wiederkehrende Einschübe wie die Punchlines oder Fragen des Lebens, die sich nur falsch beantworten lassen, sorgen zwischen den Texten für kurze Atempausen und der Mitgliedsausweis findet sich am Ende des Buches. So scheint es, als sei man tatsächlich live bei einer Ausgabe des Chaos Lese Clubs dabei – vor allem für begeisterte Slam-Besucher*innen ein schönes Trostpflaster in diesen Zeiten.